Leitbild

1. Namensgeber Don Bosco

 

Giovanni Bosco, als Priester „Don Bosco“ genannt, kam 1815 als Sohn armer Leute, nahe Turin, zur Welt. Nach vielen Schwierigkeiten konnte er in das Priesterseminar eintreten und wurde 1841 zum Priester geweiht.

Danach führte ihn sein Weg nicht in die reguläre Pfarrseelsorge. Don Bosco nahm sich stattdessen der entwurzelten Jugendlichen aus den Straßen der norditalienischen Metropole Turin an. Hier zeigten sich besonders deutlich die sozialen Problem der einsetzenden Industrialisierung. Sie wurden noch verschärft durch die politischen Umwälzungen in Italien jener Zeit.

Don Boscos Anliegen war es, den jungen Menschen ein Haus anzubieten, in dem sie willkommen sind. Jeder sollte sich bei ihm „zu Hause“ fühlen können. Zugleich wollte er sie durch Bildung und Erziehung fördern.

Er war fest davon überzeugt, dass man jungen Menschen nicht mit Strenge, sondern durch Güte begegnen müsse: „Vergesst niemals die Liebenswürdigkeit im Umgang mit den Jugendlichen; Ihr gewinnt die Herzen der Jugendlichen durch Liebe.“ Er ging auf sie zu und gewann ihr Vertrauen, indem er ihnen Verantwortung übertrug. Er zeigte den jungen Menschen, dass er vor allem an ihre Fähigkeiten glaubte, indem er ihnen immer wieder sagte: „Ich brauche dich!“

Mit seinem Frohsinn vermochte Don Bosco Menschen mitzureißen; Grundhaltungen wie Freude und Lebensbejahung kennzeichnen daher auch seine erzieherische Tätigkeit. Den christlichen Glauben betrachtete er nicht als lebensfremden Überbau, sondern als Grundlage und Anleitung zum Leben. Dabei sollte der Glaube als hilfreich und befreiend für das Leben erfahren werden.

Don Bosco, der im Jahr 1888 starb, steht für eine Erziehung, die auf Dialog, Liebe und Ehrfurcht vor der Person und Eigenarten des jungen Menschen setzt. Das erfordert einen partnerschaftlichen, achtungs- und liebevollen Umgang und verlangt den Verzicht auf machtvolle, manipulierende und autoritäre Formen der Begegnung. Diese Haltung ist für uns maßgebend.

Der von ihm gegründete Orden Salisianer Don Boscos ist im Jahr 2003 mit 18.000 Mitgliedern einer der größten Männerorden und weltweit in der Erziehung und Betreuung schwer erziehbarer und verwahrloster Jugendlicher tätig. 1934 wurde Don Bosco heiliggesprochen und ist der Patron der Jugendlichen und der Jugendseelsorger.

2. Erläuterung zum Leitbild

Der Daumen und der kleine Finger stellen die Kinder dar, die unsere Einrichtung besuchen. Sie sind die „Kleinsten“ und stehen doch im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Der Ringfinger steht für die Eltern. Die vertrauensvolle Mitarbeit ist uns wichtig.

Der Zeigefinger steht für die Mitarbeiterinnen. Wir bieten Kindern und Eltern unsere Hand und begleiten sie mit unserer Erfahrung und unserer Kompetenz.

Der Mittelfinger steht für die Kirche und den pastoralen Auftrag. Unser Handeln orientiert sich am Vorbild Jesu und an den Werten der katholischen Kirche. Das ist die Säule, die unser Haus trägt.

Das Dach steht für den Träger der Einrichtung, die katholische Kirchengemeinde St. Marien. Sie sorgt für die entsprechende materielle und personelle Ausstattung und unterstützt die Arbeit.

Alle Bereiche wirken zusammen wie die Finger einer Hand. So kann unser Kindergarten ein Haus des Lebens für Kinder sein, das einerseits offen ist und doch auch beschützt.

 

3. Unser Selbstverständnis als Träger des Kindergartens

Mit ihren Tageseinrichtungen für Kinder hält die katholische Kirchengemeinde St. Marien, Schwerte, ein soziales-caritatives Angebot für Familien bereit. Wir verstehen dies als Ausdruck unseres pastoralen Auftrags und der gesellschaftlichen Mitverantwortung.

Unsere Einrichtung sehen wir als Lebensraum für Kinder an. Darum lassen wir uns in unseren Entscheidungen vom Wohl der Kinder leiten. Unser Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot unterstützt und ergänzt den Erziehungsauftrag der Eltern und der Familie. Dabei berücksichtigen wir auch die gesellschaftliche Entwicklungen und die Lebensverhältnisse in unserer Stadt.

Wir wissen uns den kirchlichen Richtlinien und Empfehlungen, sowie den gesetzlichen Vorgaben verpflichtet. Es ist unser Anliegen jenen Kindern einen Platz anzubieten, die durch die Zugehörigkeit zur Gemeinde unseren Einrichtungen besonders verbunden sind. Darüber hinaus stehen die Einrichtungen Kindern anderer Konfessionen, Religionen und Kulturen offen, wenn die Erziehungsberechtigten die Grundlinien unserer Einrichtung bejahen.

Die Kirchengemeinde trägt die Verantwortung für die Einrichtungen. Sie sorgt für eine entsprechende personelle und materielle Ausstattung und fördert die Weiterentwicklung der Einrichtungen. Sie handelt durch den Kirchenvorstand und durch die von ihm beauftragten Personen. Als Anstellungsträger bringt die Gemeinde den Mitarbeiterinnen Offenheit und Wertschätzung entgegen und unterstützt sie in ihrer Arbeit. In Entscheidungen des Trägers werden die Mitarbeiter so weit wie möglich einbezogen. Gleichzeitig ist der Träger den Belangen der Kinder und ihrer Eltern verpflichtet.

 

4. Die Kinder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit

Jedes Kind ist ein Geschenk und ein Ebenbild Gottes. Darum nehmen wir in christlicher Verantwortung jedes Kind als Persönlichkeit an. Deshalb wenden wir uns aufmerksam und einfühlsam jedem Kind mit seinen

• Stärken und Schwächen,

• Bedürfnissen und Eigenarten und

• körperlichen und geistigen Fähigkeiten

zu.

Wir bieten ihnen Gelegenheit, Gemeinschaft mit anderen zu erleben und den christlichen Glauben zu entdecken.

 

5. Die Eltern sind unsere Partner

Die Eltern sind in unserer Arbeit unsere Partner. Sie tragen auch die erste Verantwortung für ihre Kinder. Dabei bieten wir ihnen unsere Unterstützung an, indem wir:

• Eltern ermöglichen ihre Anliegen einzubringen,

• ihnen die Ziele und Inhalte unserer Arbeit deutlich machen,

• Zeit für Gespräche mit den Eltern haben und

• uns um ein vertrauensvolles Verhältnis bemühen.

 

6. Die Mitarbeiter sind Wegbereiter

Nach dem Vorbild Don Boscos setzt Erziehungstätigkeit Haltungen wie Dialog, Liebe und Ehrfurcht vor der Person und Eigenart des Anderen voraus. Darum pflegen wir einen partnerschaftlichen, achtungs- und liebevollen Umgang und richten uns am christlichen Glauben aus.

Ein qualifiziertes pädagogisches Konzept, sowie externe und interne Weiterbildung sind für uns ebenso verpflichtend, wie die Richtlinien des Landesverbandes katholischer Tageseinrichtungen für Kinder und das Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz).

Die Leiterin der Einrichtung ist letztverantwortlich für die Arbeit und für die Entwicklung und Umsetzung der pädagogischen Konzeption.

 

7. Der pastorale Auftrag unserer Tageseinrichtung für Kinder

Unsere Tageseinrichtung ist auch ein Lernort des Glaubens. Unser Handeln orientiert sich deshalb am Vorbild Jesu. Wir unterstützen die Kinder in ihrer Lust das Leben und Gottes Spuren darin zu entdecken. Wir erschließen mit den Kindern biblische Erzählungen. So lernen sie Menschen kennen, die in der Begegnung mit Gott und mit Jesus Christus ermutigende Erfahrungen gemacht haben.

Wir feiern unseren Glauben durch die Feste im Kirchenjahr und wir bringen Kindern und Eltern Gebet und Gottesdienst als Ausdrucksform des Glauben nahe.